Um 14 Uhr ging die dritte Runde in der U12 und die zweite Runde in der U18 los. Während der U12 schon eine Runde am heutigen Tag in den Knochen steckt, kommt die U18 frisch ans Brett. Dabei fällt bei einem Streifzug durch die Räumlichkeiten der Landessportschule auf, dass alle Analysezimmer der einzelnen Föderationen sehr gut frequentiert sind und dort entweder konkrete Vorbereitung oder Training auf dem Programm steht. Urlaub kann nach der EM gemacht werden, wie Tiviakov auf www.chessbase.de so schön sagte „Man muss für Schach arbeiten.“
An Brett 1 geht heute nicht Deutschland 1 oder 2 an den Start, sondern die dritte Mannschaft des Gastgebers, die gestern mit 3:1 die türkische Auswahl besiegen konnten. Deutschland 3 tritt an gegen die polnische Mannschaft, die von Igor Janik, angeführt wird. Eine große Herausforderung für das junge deutsche Team. Die Überraschungsmannschaft der ersten Runde, Deutschland 2, darf heute gegen Rumänien ran. Die mit 4 FMs bestückte Mannschaft aus Rumänien gewann gestern ebenfalls ihr Match und wird darauf aus sein weiter mit weißer Weste durch das Turnier zu gehen. Doch genau wie gestern versuchen die deutschen Spieler ihren starken Gegnern Paroli zu gebieten. An Tisch 3 geht Ungarn als Außenseiter in den Wettkampf. Österreich ist mit einer starken Mannschaft angereist und geht vor allem an Brett 3 und 4 mit einem großen Elovorsprung in die Partie. Die geschlagenen Deutschen der gestrigen Runde gehen heute an Tisch 4 in den Tag. Nach dem die Wunden geleckt worden sind, ist der Blick nach vorne gerichtet. In so einem starken Feld bedeutet eine Niederlage nicht unbedingt, dass einem ein schwächerer Gegner, als in der Runde zuvor gegenüber sitzt. Israel, wie Rumänien, mit 4 FMs am Start hat an allen Brettern eine Elozahl von deutlich über 2300. Die Nummer 1 der Setzliste ist also vorgewarnt. An den hinteren Tischen lauten die Paarungen Slowakei – Weißrussland, Tschechien – Dänemark und Türkei – Slowenien. Allesamt die Unterlegenen der Anfangsrunde, es ist also für alle an der Zeit die ersten Punkte zu sammeln.
In der U18 w richten sich die Blicke auf Tisch 1. Dort spielt eine der Mitfavoriten, die polnische Mannschaft, um bald WIM Julia Antolak gegen Deutschland 2, bestehend aus Lara Schulze und Teodora Rogozenco. Das wird ein hartes Stück Arbeit für die Gastgeberinnen. An 2 trifft die erste Mannschaft aus Slowenien auf die Türkei. Letztere konnte sich gestern aufgrund des Freiloses ausruhen und werden versuchen den vermeintlich übermächtigen Gegner zu schlagen. Aber auch Slowenien 2 ist unheimlich stark, mit 2200 und 2000 Elo gehören auch sie zum erweiterten Favoritenkreis. Die 1.Mannschaft aus Deutschland ist also gewarnt und wird alles versuchen den ersten Sieg einzusammeln. Aufgrund der vielen Unentschieden folgen anschließend viele Paarungen mit Mannschaften die jeweils einen Mannschaftspunkt ihr Eigen nennen können. So spielt Serbien gegen die ebenfalls starke Mannschaft aus Ungarn.
Deutschland 3 wird versuchen die gute Form zu bestätigen und an Tisch 5 gegen Kroatien zum Erfolg zu kommen.
In der U12 kommt es heute zur letzten rein deutschen Paarung, in der das ausgeruhte Deutschland 3, gegen die bisher am Besten im Rennen liegende Mannschaft von Deutschland 1 antritt. Die Favoriten Frankreich und Israel bekommen es mit Weißrussland und Tschechien zu tun. Sowohl Frankreich, als auch Israel haben bereits Punkte abgegeben und wollen sich jetzt keinen „Ausrutscher“ mehr leisten. Auch Deutschland 2 ist gewarnt, die Türkei spielt derzeit sehr starkes Schach, volle Konzentration ist gefragt, wenn die Mannschaft vom Bosporus geschlagen werden soll.
In der U12 weiblich sind Deutschland 1 und Ungarn derzeit mit je 3 Mannschaftspunkten vorne. Während sich Deutschland 1 im nationalen Duell gegen Deutschland 3 beweisen muss, nimmt es Ungarn mit Tschechien auf und hofft darauf die Spitzenposition halten zu können. Deutschland 2 bekommt es in einem ausgeglichenen Duell mit Frankreich zu tun. Die französische Mannschaft kommt mit Schwung aufgrund eines 2:0-Sieges aus dem Vormittag.