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  Ein Interview mit Stephen Razafindratsima Vater von Timothe Razafindratsima (11 Jahre) Spieler der U12 (France)
14.07.2018 von KS

!!!Hinweis: dieses Interview wurde auf Englisch geführt und ist keine genaue Wortwiedergabe des Gesagten. Inhalte wurden beibehalten und nicht verändert!

[BLOCK]Ein Interview mit Stephen Razafindratsima Vater von Timothe Razafindratsima (11 Jahre) Spieler der U12 (France). Die Familie hat ihre Wurzeln in Madagaskar und lebt nun schon seit Jahren in Frankreich. Zuerst einmal: Es fällt auf, dass das französische Team viele unterschiedliche Ethnien vertritt. Sehen sie dies als Vorteil für die Kinder?
Natürlich ist es ein Vorteil. Es repräsentiert Frankreich. Die 5 Jungen und 2 Mädchen der U12 verstehen sich super. Sie verbringen viel Zeit miteinander.
Welches Ziel wollen die Kinder hier erreichen?
Sie wollen Erfahrungen sammeln. Demnächst werden die 7 Kinder Frankreich auf der Europameisterschaft im August in Lettland und dann auf der Weltmeisterschaft im November in Spanien vertreten. Schön wäre es, wenn es die Mannschaft schafft aufs Treppchen schafft, aber in erster Linie sollen sie dazu lernen und sich vorbereiten.
Auf welche Erfolge sind Sie besonders stolz?
Für meinen Sohn ist Schach Bildung. Er lernt viel: Mind, Spirit etc.. Es begleitet ihn auf dem Weg zu einem richtigen Mann zu werden.
Im Team ist der amtierende Europameister der U12. Es sind die besten Spieler der U12 aus Frankreich hier vertreten, da ist man stolz als Vater, wenn der Sohn dazugehört. Er macht mich, unsere Verwandte und unser Vaterland – Frankreich - sehr stolz.
Wie gefällt es Ihnen hier beim Turnier?
Ich habe eine Bleibe außerhalb des Hotels mit meiner Frau und meinen beiden anderen Kinder (6 und 9). Mein Sohn erzählte mir jedoch, dass das Essen anders als zuhause sei. Die Zimmer sind gut.
Haben die französischen Spieler viel Kontakt zu den anderen Mannschaften?
Es sind relativ viele Spiele. Heute spielt Timothi schon sein 3. Spiel. Er muss sich auf seine Partien vorbereiten. Da bleibt nicht mehr viel Freizeit. Doch mit den Mannschaftkameraden und der Mädchenmannschaft wird auch Außerschachliches unternommen. Die Spieler müssen sich jedoch aufs Schach konzentrieren. Sie sind nicht nur zur Vergnügung hier.
Die Fußball WM steht knapp vor der Entscheidung, werden die Spieler sich das Spiel anschauen?
Wir freuen uns sehr das unser Land im Finale ist. Am Sonntag ist frei und wir werden gemeinsam das Spiel anschauen. Darauf freuen sich schon alle sehr. Es ist gut, dass es den Pausentag gibt.
Glauben Sie an den Sieg?
Es wäre eine Ehre für unser Land. Wir drücken die Daumen und freuen uns schon sehr das Spiel sehen zu können.
Wie sind Sie angereist?
Wir sind erst nach Paris gefahren und haben dort übernachtet. Mein Sohn ist dann mit der Delegation nach Nürnburg geflogen von dort aus ging es mit dem Bus weiter. Meine Familie und ich sind mit dem Auto hinterhergefahren. Wir waren 8 Stunden unterwegs. Die Spieler sind zusammen angereist, jedoch kommen die Familien aus ganz Frankreich und sind auch unterschiedlich gekommen, manche mit dem Auto, andere mit dem Bus oder Flugzeug.
Wie kam es dazu, dass ihr Sohn angefangen hat Schach zu spielen?
Ich habe auf dem Handy Schach gespielt und er hat es gesehen. Wir spielten dann einige male gegeneinander und es dauerte nicht lange, dass er gegen mich gewann.
So sind Sie eine Schachfamilie?
So könnte man es nennen. Meine beiden anderen Kinder spielen auch Schach. Meine Frau und ich haben leider nicht genügend Zeit, um es auszuüben. Ich glaube es ist gut, wenn die Eltern ein Hobby mit ihren Kindern teilen. Einmal war in unserem Schachverein auch ein Familienturnier und ich konnte nicht. Da ist meine Frau eingesprungen. Das war ihr erstes Turnier und die beiden haben den zweiten Platz belegt. Das war ziemlich gut, finde ich.
Wenn Schach so populär in der Familie ist, hat Ihr Sohn noch andere Hobbys?
Schach ist ein Teil seiner Bildung. In der Schule spielt er Fußball und nimmt Klavierunterricht. Das Klavier beherrscht er ziemlich gut.
Ist Schach ein Unterrichtsfach in Frankreich?
Nein, an der Schule, an der mein Sohn ist nicht. Er geht nach der Schule zum Schachtraining. Es gibt aber Schulen an denen es ein offizielles Fach ist.
Wie finanziert sich Ihr Sohn?
Ich bezahle ziemlich viel. Zuschüsse gibt es vom französischen Staat nur wenn er für die Nationalmannschaft spielt, alles andere müssen die Eltern übernehmen. Wir hoffen in Zukunft einen Sponsor zu finden. Ich unterstütze meinen Sohn sehr gerne. Ich bin sehr stolz auf ihn. Wir fahren in andere Länder, das ist ziemlich teuer. Doch er soll die Erfahrungen sammeln.
Eine Abschlussfrage noch: Welche Ziele strebt ihr Sohn in Zukunft an?
Er soll Spaß haben bei dem was er macht. Natürlich träumt er davon mit Schach einmal Geld zu verdienen, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.


Hinweis: dieses Interview wurde auf Englisch geführt und ist keine genaue Wortwiedergabe des Gesagten. Inhalte wurden Beibehalt und nicht verändert!



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